Die Highlights der Schulgeschichte zur Astronomie an der Holderbergschule

Neues Planetarium an der HBS

Eröffnung am 5. März 2001 um 19.00 Uhr im Physikhörsaal F25 der Holderbergschule. Dazu lädt der Wahlpflichtkurs Astronomie unter der Leitung von Herrn Häußer herzlich ein.

Astronomische Beobachtungsabende gibt es an der Holderbergschule ja schon seit 1993, in regelmäßigen Abständen seit 1996, mit einem ersten Planetarium seit 1998. Wurde im bisherigen Planetarium der Sternenhimmel nur an eine Wand, d.h. in die Ebene, projiziert, so erleben Sie nun den Nachthimmel maßstabsgetreu in allen Raumrichtungen /Himmelsrichtungen. Die Schüler des Astronomiekurses haben dazu alle Sterne der nördlichen Himmelskugel und die bis zum südlichen –20° Breitengrad gemäß ihrer genauen Koordinaten zweifach visuell an Decke und Wänden dargestellt, so dass der Sternenhimmel im beleuchteten wie im verdunkelten Raum dauernd sichtbar ist.

Neben der Vorführung des Planetariums sind Sie auch eingeladen mittels der schuleigenen Teleskope ein Auge in den Weltraum zu werfen: z.B. auf die Jupitermonde, Saturnringe und den Orionnebel. Das freilich nur bei klarem Himmel.

Außerdem wird eine Schülerin, Nicole Theimann, einen Vortrag halten zum Thema: „Der Julianische Kalender und weitere Zeitrechnungen unserer Erde – warum das Jahr 2000 doch ein Schaltjahr war?“

 

Planetenlehrpfad im Dietzhölztal

 

seit 2002:

Ein Lehrpfad, der das Sonnensystem maßstabsgetreu darstellt und vor allem die riesigen  

        Entfernungen zwischen den Himmelskörpern deutlich macht.

Schüler arbeiten theoretisch und praktisch für ihr Heimattal.

Teamwork zwischen dem Astronomiekurs und Hauptschulproduktionstag der

        Holderbergschule einerseits und heimischen Betrieben andererseits.

Ein die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal verbindender Lehrpfad für jedermann,

        auf dem man sich astronomisches Wissen in der Natur erwandern kann. Auch innerhalb

        des Freizeitsportes (Rad und Inliner).

Dieser Lehrpfad kann insbesondere von Schulklassen als Vormittagsexkursion genutzt

        werden. Der Rückweg zur Holderbergschule kann von Roth durch den Wald um die Hälfte

        verkürzt werden.

Attraktion für die Region. Der Lehrpfand mit Vollplastiken als Planeten wäre weit über die

        Grenzen des Dietzhölztales hinaus etwas Besonderes.

 

Im Einzelnen:

Um die Größen und Entfernungen unseres Sonnensystems maßstabsgetreu darzustellen, braucht man für die Planetenabstände Entfernungen in km, damit Planeten wie unsere Erde die Größe von einigen cm erhalten. Der Planetenlehrpfad im Maßstab 1:300 000 000 soll an der Holderbergschule mit der Sonne (gelber Sonnenball von 460 cm Durchmesser) starten. 

Die Wanderung geht dann von diesem Zentrum des Sonnensystems aus vorbei an den vier inneren kleinen Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars und den Asteroiden (alle noch in Eibelshausen) bis zum ersten gasförmigen Giganten Jupiter am Ortsrand Eibelshausen. Sein Durchmesser beträgt 46 cm. Auf dem Radweg zum Hammerweiher kommt man vorbei an Saturn (seine Ringe haben einen Durchmesser von 90cm) und Uranus. In Mandeln steht der Neptun und auf dem Roth der äußere kleine Planet Pluto. Die Wanderstrecke (auch mit Fahrrad oder Roller-Skates möglich) beträgt 5,9km. 

Jeder Planet wird als Vollkugel maßstabsgetreu zur riesigen Sonne auf einem Sockel aus Stein an der entsprechende Stelle aufgestellt. Am Sockel werden zum einen die um den Planeten kreisenden Monde in ihrer maßstäblichen Größe und Entfernung zum Planeten sichtbar gemacht. Zum anderen wird eine Informationstafel über die wichtigsten Daten und Besonderheiten des jeweiligen Planeten mit Farbfoto (hinter Plexiglas) angebracht. 

An der Schule wird es eine Informationstafel geben zur Sonne und ihrer Energieproduktion und eine zweite über den Lehrpfad und seine Nutzung. Die Informationstafel am letzten Planeten Pluto enthält auch einen Ausblick auf Kometen und den nächsten zu erwandernden Stern. (Dazu müsste man allerdings ca. 40.000 km, also einmal um den Äquator gehen.) Übrigens ist die Gehgeschwindigkeit auf unserem Lehrpfad ein 3-faches der tatsächlichen Lichtgeschwindigkeit zwischen den Planeten. 

Ein Planet soll die Inschrift am Sockel erhalten „Gesponsert von der Elternschaft der Holderbergschule“ Wenn Sie sich da mit einer kleinen Spende beteiligen können, würden wir uns sehr freuen!

Astronomischer Abend an der Sternwarte Burgsolms

An einem Mittwoch im Jahr 2006 waren wir im 10. Jahr mit unserem Astronomiekurs Holderbergschule auf der Sternwarte Burgsolms. Es sollte der schönste Beobachtungsabend ever werden. Sternklarer und dazu mondloser Himmel. 

Zunächst hielt Thomas Düring, Vorsitzender des Astronomischen Arbeitskreises Wetzlar einen Vortrag zum Jupiter und seinen Monden. Er erklärte die Wolkenbänder Jupiters, seinen roten Wirbelsturm, den Aufbau der Monde und die neueren Missionen und Ergebnisse. Natürlich auch die Geschichte Galileis, der die 4 größten Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto entdeckte. Das passte gut zu unserem derzeitigen Unterricht, da wir gerade das galileiische Fernrohr in der Schule entwickelt und nachgebaut hatten.

Und dann fuhr Herr Düring die Decke zur Seite und wir blickten in einen wunderschönen sternklaren Himmel, wie wir ihn bei den Besuchen in den letzten 9 Jahren nie hatten. Natürlich richteten wir zunächst die Fernrohre auf Jupiter und konnte seine Wolkenbänder (Sturmringe, Foto) und seine Monde sehen. Weil der Elektromotor des großen Newton(Foto) gerade kaputt war, musste auch der per Hand eingestellt werden, was die Sache sogar noch interessanter machte. Ein Schüler machte auch noch seinen Fernrohrführerschein nach, weil er bei der Prüfung im Herbst an der Holderbergschule krank war. Und dann stellte Herr Düring einige deep-sky-Objekte ein, z.B. die Krippe im Krebs (Foto). Vieles sah ich auch als Lehrer zum ersten Mal und war begeistert. Noch mehr begeistert war ich, als es auch Schülern gelang, einige dieser mit bloßem Auge unsichtbaren Objekte einzustellen. Ein weiteres highlight war, als um kurz nach halb zehn die ISS von SW nach NO über den Himmel jagte, die wir immerhin in den ersten Augenblicken durch ihre langsame Winkelgeschwindigkeit noch mit dem Fernrohr verfolgen konnten. Total erfüllt von dem wunderschönen Abend („Das war besser als champions league Bayern München“-so ein Schüler) kehrten Schüler und Eltern gegen Mitternacht heim.

SoFi 2015 an der Holderbergschule

Es gibt nur wenig Himmelsschauspiele, die so beeindrucken, wie eine teilweise Sonnenfinsternis, wie sie für den 20.3.2015 (Höhepunkt 9:37 Uhr mit 78% Bedeckung) angekündigt war. Der Mond schiebt sich mitten am Tag zwischen Erde und Sonne und verdeckt so einen Großteil der Sonnescheibe. Das wird erst wieder in 2023 von Deutschland aus zu sehen sein – und auch nur bei wolkenlosen Himmel. Schon Wochen vorher wurde daher im Fachbereich Physik und im Astronomiekurs der Holderbergschule beraten, wie man das Naturschauspiel dieses Jahres mit möglichst vielen Schülern beobachten könne. Man entschied sich für die direkte Begegnung ohne Teleskopübertragung auf Leinwand. Jeder Schüler sollte mit eigenem Auge ohne viel Technik sehen, was am Himmel passiert. Da man mit ungeschütztem Auge wegen der Resthelligkeit der Sonne die Bedeckung durch den Mond fast nicht sehen kann und überdies durch kurze Blicke auf die Sonnenscheibe schnell Augenschäden erleidet, bestellte Herr Bieler, der Fachleiter für Physik, 150 Beobachtungsbrillen. Gemeinsam mit dem Astronomiekurs wurde ein Plan aufgestellt für den Freitagvormittag. Jahrgangsweise kamen die Klassen zum Beobachtungsfeld rund um den Schulgarten, bekamen von ihrem Fachlehrer einen Klassensatz SoFi-Brillen und hatten jeweils 15min Zeit, die Sonnenfinsternis zu beobachten. Da man mit bloßem Auge nichts sah, gab es viele erstaunte Ausrufe beim ersten Blick durch die Brille: „Voll geil!“, „Ist ja super!“... Viele Schüler und Schülerinnen diskutierten: Was ist eigentlich Sonne und was ist Mond? Anhand eines Modells gaben die Schüler vom Astro-Kurs oder auch der Kursleiter Herr Häußer gern Auskunft. Außerdem stellten Schüler und Lehrer zusammen schnell fest, dass das Licht trüber wurde und es deutlich kühler wurde. Die Aussage eines Kollegen: „Jetzt merkt man erst, wie viel Wärme uns die Sonne schenkt, wenn kein Mond im Weg steht.“

So wurde die Beobachtung von SoFi 2015 zu einem einprägsamen gemeinsamen Klassenerlebnis, das bestimmt nicht so schnell vergessen wird.

Gebhard Häußer    (Fotos: Gebhard Häußer)

 

P.S.: Liebe Schüler/innen und Lehrer/innen. Der Astronomiekurs prämiert das schönste Bild, das von euch am Freitagmorgen von SoFi 2015 gemacht wurde. Bitte schickt, wenn ihr an dem Wettbewerb teilnehmen möchtet, euer bestes Bild bis Mittwoch über iserv als Mailanhang an Herrn Häußer. Am Donnerstag wird dann der Sieger/die Siegerin geehrt.

 

Neues Fernrohr: Dobson 10

seit 2016:

Voller Erwartung bauten Schüler des Astronomiekurses das neue Spiegelteleskop zusammen. Der erste Einsatz am 29.01.2016 um 7 Uhr wurde nur bedingt zum Erfolg. Zwar standen Jupiter, Mond, Saturn, Venus, Mars und Merkur wie aufgereiht im Südosten, aber es war teils bewölkt.