YOKOSO - Herzlich Willkommen! Japan-Schüleraustausch vom 27.03.-01.04.2012

|   Schuljahr 11/12

Am 27. März wurden wir herzlich von den Eltern am DGH verabschiedet. Dieses Mal war auch der Bus pünktlich und bei herrlichem Frühlingswetter starteten wir  um 9.30 Uhr zum Frankfurter Flughafen. Der Gruppenschalter war schnell gefunden, check in, Pass- und Sicherheitskontrollen nahmen viel Zeit in Anspruch und gegen 14.15 Uhr hob der A 380 nach Narita ab. Unsere japanischen Freunde begrüßten uns am nächsten Morgen um 9.30 Uhr Ortszeit nach 11 Stunden Flug ohne Schlaf und forderten uns mit einer Tour durch Tokio heraus. Der neue Fernsehturm- der größte der Welt wurde bestaunt. In Asakusa machten wir halt, einem der ältesten Stadtviertel, um die Tempelanlagen und die alten Ladengassen mit der traditionellen Handwerkskunst zu besichtigen. Hier nahmen wir auch ein typisch japanisches Mittagessen ein mit Reis, Misosuppe, japanischen  Pickles und Tempura- für manche Teilnehmer gewöhnungsbedürftig. Heftiger Ferienverkehr verursachte ungewünschte Staus und gegen 16.15 Uhr trafen wir am Rathaus von Kokubunji ein. Eine kleine herzliche Begrüßungszeremonie übergab uns dann den Gastfamilien.Gegen Abend gab es zwei kurze Erdvibrationen aber alle schliefen gut auf den Futons ein.
Am nächsten Morgen stand der Besuch der Nankadaini-Junior Highschool  in Kokubunji auf dem Plan. Dort angekommen hieß es erst einmal – Schuhe ausziehen- bevor uns Lehrer  und Schüler der verschiedenen Clubs mit einer kleinen Zeremonie begrüßten. Die schuleigene Hymne wurde vorgetragen,
danach wartete eine Vorführung der Strategie des Kendo auf uns. Schließlich wählten sie die Schüler in verschiedene Sportaktivitäten ein : Tennis, Tischtennis, Kendo und Basketball. Im neuen Road Oasis Shimotsuke legten wir bei Hühnchen und Reis eine wohlverdiente Mittagspause ein. Im Archäologischen Museum Shimotsuke stellten die Schüler Magatama aus Speckstein her – ein altes japanisches Glückssymbol. Ebenso konnte dort die örtliche Museumssammlung besichtigt werden, die Funde aus den geöffneten Schlüsselgräbern. Am Nachmittag erwartete uns anlässlich der Freundschaft
150 Jahre Deutschland-Japan eine Feierstunde im Grimm Park. Hier wurde auch zum 200 jährigen Grimmgedenken bei starkem Wind ein Linden- und ein Haselbaum gepflanzt. Eingerahmt in ergiebige Reden pflanzten Leo, Lena und Felix den Haselbaum auf dem Gelände vor dem Grimmhaus. Es blieb nur kurze Zeit zum Verschnaufen und Umziehen, denn ab 18.00 Uhr stand die große
Willkommensfeier im Grimmhaus  auf dem Programm. Auch hier ein Feuerwerk von Reden und nach einer Stunde wurde das Salutwort – kampai-
Prost gegeben, um das unglaublich ausgiebige, vielfältige und leckere Essen zu genießen: sushi, tempura, campiosuppe, frische Erdbeeren aus der Region u.ä. Verwöhnten unseren Gaumen. Unsere nett gekleideten und höflichen Jugendlichen präsentierten uns musikalisch und akrobatisch. Bei netten Gesprächen, üppigen Geschenken und guten Kontakten klang der Abend aus.
Der nächste Tag versprach Vielfältiges. Pünktlich um 8.15 Uhr starteten wir in Richtung Yokohama. Beeindruckend waren die verschiedenen Kulissen von Tokio, Straßenzüge auf Stelzen, mehrstöckig  über Brücken geführt präsentierten eine gefüllte Architektur, die sich für uns auch befremdlich und furchterregend gestaltete. Das unbändige Verkehrsaufkommen führe zu vielen stop- and goes und so erreichten wir erst gegen 12.00 Uhr das Bay Quarter von Yokohama. Ganz anders als Tokio zeigte sich hier bereits die Prägung der Stadt durch die verschiedenen, auch europäischen Einflüsse. Bei einer Bootsfahrt erlebten wir Yokohama von der Wasserseite, dann tauchten wir in das Viertel China Town ein, genossen ein opulentes chinesisches Essen mit unvergesslichen Quallen, die auch Qualen verursachten. Ein Bummel durch China Town schloß sich an, wir besuchten den üppigen und farbenfrohen Konteibyo Tempel auch Guangdi Tempel genannt sowie den Yamashita Park. Die Zeit zur freien Verfügung verfloss schnell und die japanischenund deutschen Schüler genossen schnattern mal ein Eis, mal eine andere fremde Süßigkeit. Gegen 16 Uhr traten wir die Heimreise an und der Abend wurde in vielfältiger Weise in den Gastfamilien verbracht.
Freitag war der letzte Tag in der Gruppe und dieser Tag vermittelte uns viel über die japanische Kultur. Eine Kalligrafielehrerin übernahm den Unterricht in diesem sehr genauen, schwierigen und voller japanischer Tradition steckenden Fach. Alle waren begeistert, jedoch drängte die Zeit, denn nach einem kurzen lunch im Bus wartete eine Teezeremonie mit der Meisterin und ihren Helferinnen auf uns. Zunächst waren wir tief beeindruckt von dem Bonsaigarten ihres Mannes, der als Bonsaimeister ein Bonsaimuseum betreibt. In seinem Bestand befinden sich Unikate im Alter von 150 bis 500 Jahren.
Die Teezeremonie selbst, eine Zeremonie der Besinnung auf sich selbst, sollte den jungen Menschen deutlich machen, im Leben auf Feinheiten zu achten, sich selbst zurückzunehmen, den anderen wertzuschätzen und einzubeziehen, den eigenen Weg zu finden, den persönlichen Charakter auszuprägen und die eigene Herkunft nicht zu vergessen. Nach diesen ernsthaften Themen wartete eine Auswahl von Fußballprofis des FC Tochigi SC 2.J.League in Utsusomia im Stadion auf uns. Aufwärmtraining  und ein paar Spielsequenzen lockerten den Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein auf. Die Stars des Vereins waren 2 Spieler aus Brasilien und Spanien, die  bereitwillig  in verschiedenen Posen für ein Fotoshooting hergaben. Auch die Presse interessierte sich für unsere Aktivitäten und viel zu früh ging es zurück zum Rathaus, wo bereits  die Gastfamilien warteten.Der Abend wurde so wie der folgende Samstag mit den verschiedensten Aktivitäten in den Familien verbracht und am Sonntag Morgen um 4.10 Uhr verließen wir nach einer kleinen Verabschiedungsfeier das Rathaus von Kokubunji  in Richtung Tokio. Hier starteten wir pünktlich mit LH 711 von Terminal 1 wieder mit dem A 380 in Richtung Frankfurt.
Ein gelungener Austausch voller Eindrücke und wertvoller Erfahrungen und Freundschaften beendete den 5. Austausch dieser Art und es werden hoffentlich noch viele folgen.

Arigato Gosaimas


Japan-Schüleraustausch 2012
Der Japan-Schüleraustusch bot allen Beteiligten viel Neues und aufregende Erfahrungen.