Vortrag „Datenschutz geht zur Schule“ sensibilisierte 120 Schüler der Klassen 5 bis 7 für den Umgang mit persönlichen Daten im Netz

|   Schuljahr 11/12

„Wer von euch ist bei Facebook, Wer-kennt-wen oder Schüler-VZ ?“ Fast alle Hände der Holderbergschüler hoben sich bei dieser Frage von Thomas Floß und David Zinzius vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten. Die beiden Fachleute gaben bei der Informationsveranstaltung unter dem Motto „Datenschutz geht zur Schule“ den Holderbergschülern wichtige Tipps und Hinweise zum Schutz ihrer persönlichen Daten im weltweiten Netz. Eine Schülerin war schon sehr umsichtig, denn sie hat laut ihren Aussagen nur Fotos von ihrer Katze ins Netz gestellt, aber keine persönlichen Daten veröffentlicht. „Wir haben so viele Freunde online, dass wir eigentlich ein neues Wort für die echten Freunde brauchen“, meinte David Zinzius.
Er machte den jungen Zuhörern klar, dass Datenschutz mit einem Geheimnis vergleichbar sei. „Meine Post und Emails sind nur für mich bestimmt. Ich will nicht, dass jeder diese liest“, warnte er die elf- bis 13-Jährigen.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass es Hackern immer wieder gelinge, sich in den PC, die Mails oder den Chat zwischen Freunden zu hacken. „Wisst ihr wirklich, ob ihr mit eurem Freund chattet? Es könnte ja auch jemand anderes sein“. Thomas Floß und David Zinzius sensibilisierten die jungen Zuhörer dafür, dass es immer möglich sei, dass im Chat andere Personen die Nachrichten mitlesen. Wenn man Fotos im Netz einstelle, müsse man sich darüber im Klaren sein, dass das Internet nie vergisst. „Auch wenn ihr eure Fotos schon gelöscht habt, irgendwo gibt es noch Kopien  davon, und die bleiben im Netz“, warnte Zinzius.
Thomas Floß schilderte den Webcam-Fall. Dabei schickte ein junger Mann ein Bild von einem beliebten Jungen aus der Schule an verschiedene Empfänger. Wenn man dieses Bild öffnete, wurden gleichzeitig auch andere Daten und Programme auf den eigenen Rechner geladen. Der Mann hatte so Zugang zu dem PC eines Mädchens bekommen und konnte sich immer zuschalten, wenn er es wollte.
Umfassende Informationen gaben Zinzius und Floß unter anderem zu den Themen Chat/Webforen, You tube, Webcams und Mails. Sie betonten, wie wichtig es sei, dass der eigene PC der Schüler sicher sein müsse und sie warnten die Zuhörer, persönliche Daten wie Handynummer, Geburtsdatum, Adresse oder Noten im Netz zu veröffentlichen. Zum Thema „Passwörter“ informierten die Referenten die Zuhörer und betonten, wie wichtig es sei, dass diese aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen bestehen sollten, aber eben nicht aus dem eigenen Namen oder einem leicht zu knackenden Passwort.
Aufgrund des guten Kontakts zwischen der Holderbergschule und der heimischen Firma Zinzius entstand das Angebot für die Veranstaltung. „Wir halten es für notwendig, dass den Schülern möglichst früh erklärt wird, welche Folgen es haben kann, wenn man zu viele persönliche Daten im Netz preisgibt“, erklärte Helmut Claes, pädagogischer Leiter der Holderbergschule. Er lobte das sensible Eingehen der beiden Referenten auf die Schülerfragen und berichtete auch von den Reaktionen einiger Fünftklässler, die am nächsten Tag zur Schule kamen und berichteten, dass sie einige ihrer Daten in einem sozialen Netzwerk gelöscht hätten.

Vortrag Zinzius
Unter dem Motto „Datenschutz geht zur Schule“ informierten Thomas Floß und David Zinzius vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten 120 Holderbergschüler der Klassen 5 bis7 über den Umgang mit persönlichen Daten im Internet.