Sportunterricht in Corona-Zeiten

Erstellt von Julian Heinz, Fachleiter Sport der Holderbergschule |

Der Sportunterricht hat es schwer in Zeiten von Abstandsregeln und Sporthallenschließungen. Am Anfang des Schuljahres, als sich die Zahl der Infizierten noch im überschaubaren Bereich hielt, konnte die Sporthalle noch genutzt werden und auch Sportspiele waren erlaubt. All dies war damals noch ohne Maske möglich. Auch zu dieser Zeit hatte der Sportfachbereich schon umfangreiche Hygienekonzept entwickelt und wenn immer möglich, ging es nach draußen an die frische Luft. Bei angenehmen Temperaturen im September war dies noch kein Problem.

Doch seit November sind die Hallen im Lahn-Dill-Kreis geschlossen. Hinzu kommt, dass sich die Temperaturen in der letzten Zeit meist um den Gefrierpunkt bewegen, die Tage oft trüb und die Wiesen nass sind. Welche sportlichen Aktivitäten bleiben da noch übrig, wenn man bedenkt, dass Schülerinnen und Schüler keine Umkleidemöglichkeiten mehr haben und in den seltensten Fällen mit wetterangemessener Funktionskleidung ausgestattet sind?
Zu anstrengende Outdooraktivitäten erscheinen schwierig, wenn man dabei - in Daunenjacken eingepackt - stark ins Schwitzen gerät und anschließend wieder im regelmäßig gelüfteten Klassenzimmer sitzt.
 
Hier sind also kreative Ideen gefragt: Kleine Fitnessworkouts am Schulgelände, längere Spaziergänge, kleinere Spielformen auf dem asphaltierten Sport-Kleinfeld oder Quizrallyes durch das Schulgebäude bei Regenwetter. Neben diesen und anderen Ideen kam der Schulleiterin Andrea Rink ein weiterer Gedanke: „Nordic-Walking“!
Dank der Unterstützung des Fördervereins konnten sehr kurzfristig Nordic-Walking-Stöcke in Klassenstärke angeschafft werden, die seither regelmäßig zum Einsatz kommen. Besteht bei vielen Schülerinnen und Schülern anfänglich meist eine gewisse Abneigung gegen diesen „Senioren-Sport“, legt sich diese meist schnell, wenn die Technik korrekt beherrscht wird. 
Das zügige „Walken“ bewegt sich im Anstrengungsbereich zwischen Spaziergang und lockerer Jogging-Runde. Neben der Aktivierung des Herz-Kreislaufsystems werden vor allem die Beine, bei richtigem Stockeinsatz aber auch Arme und Oberkörper, beansprucht. Trotzdem bleibt noch Luft für eine Unterhaltung auf Distanz und man kehrt nicht nass geschwitzt, sondern meist besser gelaunt in die Klasse zurück. Eine Anschaffung, die sich in jedem Fall gelohnt hat und etwas Abwechslung in das wohl am stärksten von den Corona-Maßnahmen betroffene Schulfach bringt. Ein herzlicher Dank an den Förderverein!

 

Die 8G2 beim Fitness Workout.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 8R1beim Nordic Walking.