So konnten die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe nicht nur etwas über den spektakulären Weg von Andreas Niedrig, welcher den Weg „Vom Junkie zum Ironman“ ging, erfahren. Das gleichnamige Buch von Schmitt-Kilian befand sich 17 Wochen auf der Spiegel Bestsellerliste und wurde erfolgreich verfilmt.
Der ehemalige Kriminalhauptkommissar und Rauschgiftfahnder erzählte zudem aus seinem ereignisreichen Leben und verknüpfte dieses thematisch mit aktuellen Fragestellungen, wie z.B. der Legalisierung von Cannabis und den Auswirkungen des Konsums desselben im Vergleich zu Alkohol.
Jörg Schmitt-Kilian verarbeitet in seinen Büchern echte Kriminalfälle, auch sogenannte „Cold Cases“ und feiert in diesen Tagen sein 30-jähriges Bühnenjubiläum, die gleiche Zeitlänge, in der er im Rauschgiftdezernat gearbeitet hat.
Authentisch konnte er während der Lesungen die Aufmerksamkeit der Jugendlichen gewinnen, indem er unterschiedliche - auch deutschlandweit bekannte - Kriminalfälle aufrollte und diese in Bezug zu dem jeweiligen sozialen Umfeld der betreffenden Personen setzte.
Der Weg ging dabei weg vom eigentlichen Problem hin zur Ursache. Nicht die Droge allein, sondern vor allem die Beziehungsgeflechte der Betroffenen sind für Schmitt-Kilian entscheidend.
Befragt nach den härtesten Erfahrungen in seiner Laufbahn, berichtete der Autor, dass es die Momente gewesen seien, in denen Menschen betroffen waren, welche er persönlich gekannt habe. So sei der jüngste Drogentote 13 Jahre alt gewesen. In einer anderen Situation sei ein Schwerverletzter mit Bauchschuss in seinen Armen gestorben. Diese Bilder verschwänden nie: Wenn er sich an einem ehemaligen Tatort befinde, gingen diese Bilder wie ein Blitzlicht auf.
Aus diesem Grund ist Jörg Schmitt-Kilian bis heute unterwegs, um aufzuklären, ins Gespräch zu kommen und aktiv Präventionsarbeit zu leisten.
Mit dem Wunsch, dass jeder Mensch eine Antwort auf die Fragen habe: „Wo werde ich aufgefangen? Mit wem kann ich reden? Wo werde ich gesehen?“, gingen zwei kurzweilige Autorenlesungen in der Holderbergschule – organisiert durch die Deutschlehrerin Liane Michel - zu Ende.