Seit 35 Jahren pflegt Dietzhölztal die Partnerschaft mit Japan Bürgermeister Toshio Hirose besuchte mit japanischer Delegation die Holderbergschule

|   Schuljahr 10/11

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die für einen Augenblick der Besinnlichkeit im Alltag sorgen: Während die Mehrheit der Gäste aus Japan und die Mitglieder des Völkerverbindenden Brückenkreises beim Rundgang durch die Holderbergschule an dem großen Gemälde mit Bambuszweigen vorbeieilten, blieb der neue Bürgermeister Toshio Hirose aus dem japanischen Shimotsuke vor dem Bild im G-Trakt stehen: „Kommen sie doch noch mal zurück“, bat er seinen Amtskollegen aus dem Dietzhölztal, Stephan Aurand. Vom eigens mitgereisten Dolmetscher ließ Hirose die Schriftzeichen für die deutschen Gastgeber am Rand übersetzen: „Jeder Tag ist ein schöner Tag“. Angefüllt mit sehr vielen Eindrücken und verschiedenen Programmpunkten ist der erste Antrittsbesuch von Shimotsukes Rathauschef und seinen fünf Begleitern derzeit. Seit Sonntag weilt die Delegation nun im Dietzhölztal. Für die langjährigen Partnergemeinden gibt es Grund zum Feiern: Seit 35 Jahren besteht die Freundschaft zwischen Japan und Dietzhölztal. Am Dienstag wurden die Gäste vom Schulleiter der Holderbergschule, Hans-Werner Kirchhoff, begrüßt und von Kunstpädagogin Ilona Pöthe-Fackiner, die gleichzeitig auch zweite Vorsitzende des Brückenkreises ist, durch die Schule geführt.
Im Musikraum wurden die Gäste von einer Schülergruppe unter Leitung von Steffen Runzheimer mit modernen englischsprachigen Stücken begrüßt. Die neuen interaktiven Whiteboards, die in einigen Räumen zur neuen Ausstattung gehören, wurden ebenso interessiert registriert wie die Ausstattung der PC-Räume und die neu gestalteten und modernisierten Naturwissenschaftlichen Räume. Im Kunstraum schaute die Delegation Zehntklässlern über die Schulter, die am Projekt „China“ arbeiteten und gerade die Technik des Vergoldens erlernten.
Beim Experimentieren in der 9R erlebten die Besucher Chemielehrer Dr. Ulrich Kaltenbrunner, der Natriummetall mit Wasser in Verbindung brachte. Dank des neuen Digestoriums, einer Abzugsanlage, konnten die Schüler - und in diesem Fall auch die japanischen Gäste - gefahrlos diese deutliche chemische Reaktion miterleben.
Ein Abstecher in der Mensa durfte nicht fehlen, denn die helle und freundliche Atmosphäre gefiel den Besuchern. Schade fanden sie nur, dass kein Sushi auf dem Speiseplan stand.
Eine Stippvisite in Wiesbaden und Frankfurt, wo man eine Stadtrundfahrt machte, den Hessischen Landtag besuchte und abends in Frankfurt der Alten Oper die Aufwartung machte, fehlten ebenso wenig wie der Besuch der Japan–Anlage am Hammerweiher.-

Beim Rundgang durch die Holderbergschule zeigten die sechs Gäste aus Shimotsuke großes Interesse an der hessischen Bildungs-Einrichtung. Vom Musik-, Kunst- und naturwissenschaftlichen Unterricht waren die Gäste positiv beeindruckt. Hier schauten sie Schülern des Kunstkurses der Klasse 10 bei ihrem Projekt China über die Schulter.