Premiere am 25. Mai im Bürgerhaus Eibelshausen Holderbergschüler zeigen Ausschnitte aus dem Musical „Les Misérables“

Sie erforschen freiwillig die Hintergründe und wichtige Etappen der Französischen Revolution, verstehen die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung eines Kriminellen in die Gesellschaft und verarbeiten die ganze Palette menschlicher Emotionen von Rache, Leidenschaft und Liebe in ihren Liedern und Dialogen: 26 Holderbergschüler der Klassen 9 und 10 der Realschule und Gymnasium studieren seit August vergangenen Jahres Ausschnitte des berühmten und geschichtsträchtigen Musicals „Les Misérables“ ein. „In der Projektwoche 2009 war das Musical ein Projekt unter vielen. Den Schülern hatte es so viel Spaß gemacht, einige Lieder einzuüben, sodass sie mich fragten, ob man das Musical nicht als Wahlpflichtkurs über ein Schuljahr anbieten könnte“, erklärt Musikpädagoge Steffen Runzheimer die Entstehung des Kurses.
Das Ergebnis wird in wenigen Wochen mit Spannung erwartet: Am 25. Mai findet die Premiere im Bürgerhaus Eibelshausen statt, wo es dann bis zum 27. Mai mehrfach aufgeführt wird. Die Leitung liegt in Händen von Steffen Runzheimer (Musik) und Gisela Bode (Theater).
„Streckenweise war es schwierig, die Textvorlagen zu verstehen. Wir haben die Dialoge selbst verfasst, sodass man nun auch die Handlung besser verstehen kann“, erklären Jennifer, Katharina und Julia aus der 9G1 ihr Vorgehen.
Die Lieder werden in deutscher, teils auch in englischer Sprache gesungen. Gefeilt wird derzeit noch an der Dramaturgie einzelner Szenen. Großen Wert legen die Akteure auf den Hinweis, dass nur Schüler und Lehrer der Holderbergschule an der Aufführung beteiligt sein werden. Die Lieder werden von Solisten und dem „Musicalchor“ gesungen. Auch die musikalische Begleitung wird von „Eigengewächsen“ der Schule bestritten. „Les Misérables“ beruht auf der berühmten Romanvorlage von Victor Hugo. „In dem Stück geht es um eine Verfolgungsjagd eines verbitterten Inspektors Javert, der nach langer Suche in einem Pariser Fabrikbesitzer und Bürgermeister seinen ehemaligen Sträfling Jean Valjean wiederzuerkennen glaubt“, erzählen Clara, Hanna und Jonathan. Das Schicksal hat den früheren Kriminellen mit dem verarmten Arbeitermädchen Fantine zusammengeführt, für die er sich verantwortlich fühlt. Als sie stirbt, hinterlässt sie ihre uneheliche Tochter Cosette, um die sich der Ex-Sträfling verantwortungsvoll kümmert. Während der Revolutionswirren in Paris verliebt sich Cosette in den Studenten Marius, der als Revolutionär eine flammende Rede hält. Doch auch er wird von Javert gejagt – und so gerät Jean Valjean erneut ins Fadenkreuz seines alten Widersachers. In den Wirren des Juli-Aufstandes von 1832 kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung. Für die Protagonisten gibt es gleich mehrere gute Gründe, sich das Musical unbedingt anzusehen: „Weil es schön ist, die Story ist spannend und wir hatten außerdem so viel Arbeit damit“.