Neue Wärmebildkamera für die Holderbergschule

Erstellt von Andrea Kluth |

Einfache Handhabung, schlichtes Design, sehr leistungsfähig und vielfältig einsetzbar – die neue Wärmebildkamera der Holderbergschule wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Holderbergschule von drei Lehrern der naturwissenschaftlichen Fachbereiche vorgestellt.

Etwas bewegt sich in der durchsichtigen Plastikbox, unter dem Einstreu, aber man sieht nichts. Sven Gericke, Referendar an der Holderbergschule, richtet die Wärmebildkamera auf die Box und sofort sind auf dem Display und auf dem Whiteboard die Umrisse eines kleinen Nagers zu erkennen. Die unterschiedlichen Farben drücken die Temperaturunterschiede der Hautoberfläche des Tieres und der Umgebung aus. Die Zuschauer staunen nicht schlecht. Auch sie dienen als Anschauungsobjekte, weil auch ihre Wärmebilder projiziert werden. Kalte Nasen, warme Hände und sogar ein Sitzabdruck können temperaturgenau festgehalten werden.

Nicht nur im Fach Biologie – beispielsweise zum Aufspüren nachtaktiver Tiere – sondern auch in Chemie und Physik ist der Einsatz dieses technischen Instruments eine Bereicherung: Im Chemieunterricht können so Temperaturen vor, während und nach einem Experiment gemessen werden, als ein wichtiges Element für die Auswertung. So zeigte Dr. Ulrich Kaltenbrunner in einem Experiment aus dem Chemieunterricht der 8. Klasse, dass die Umwandlung von wasserhaltigem in wasserfreies Kupfersulfat durch allmähliche Erhitzung der chemischen Verbindung im Reagenzglas erfolgt. Minimal- Maximal- und Durchschnittstemperatur werden aufgezeichnet und können anschließend ausgewertet werden. Im Bereich Physik lässt sich die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit von Baumaterialien – wie Beton oder Rigips - ermitteln. Auch die Lichtabsorption verschiedener Materialien im Bereich des sichtbaren Lichts und des Infrarot-Bereichs kann mit Hilfe der Wärmekamera nachgewiesen werden. Carsten Bieler veranschaulichte das Prinzip der unterschiedlichen Wärmeleitungseigenschaften verschiedener Stoffe anhand von Metall und Glas. Metall leitet die Wärme gut weiter, Glas ist ein Wärmeisolator.

Als pensionierter Physiklehrer kann der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Werner Kirchhoff, sehr gut nachvollziehen, in welchem Maße dieses nützliche Messinstrument den Fachunterricht bereichern kann.

Die wichtige Bedeutung des Fördervereins für die finanzielle Unterstützung solcher pädagogisch wertvollen Anschaffungen brachte der Vorsitzende in der anschließenden, offiziellen Jahreshauptversammlung zum Ausdruck: Der Förderverein unterstützte im vergangenen Jahr durch Mitgliedsbeiträge und Spenden verschiedene Projekte der Fachbereiche Musik, Kunst, Fremdsprachen, Religion, Sport und Physik. Als ehemaliger Schulleiter freute sich Hans-Werner Kirchhoff besonders über das so zum Ausdruck gebrachte Engagement des Kollegiums, das weit über die rein unterrichtliche Arbeit hinausgehe. Besonders die zahlreichen Neueintritte und großzügigen Firmenspenden im letzten Jahr zeigten die Bedeutung des Fördervereins für die Schulgemeinde und für die gesamte Region.  

Aufspüren eines Hamsters in der Einstreu mit Hilfe der Wärmebildkamera.
(von links nach rechts) Hans-Werner Kirchhoff, Dr. Ulrich Kaltenbrunner, Carsten Bieler und Sven Gericke präsentieren stolz die neue Wärmebildkamera.
Genaue Temperaturmessung während eines chemischen Experiments mit Kupfersulfat.