Industrie 4.0 - Exkursion zum Hochregallager der Firma Rittal in Haiger

Erstellt von Andrea Kluth |

42 Holderbergschüler hatten vor den Herbstferien die einmalige Gelegenheit, das neue Hochregallager in Haiger kennenzulernen und in einem Vortrag darüber informiert zu werden, wie „Industrie 4.0“ konkret für die Friedhelm Loh Group und ihre Kunden funktioniert.

Volker Strauß, internationaler Schulungsreferent bei der Firma Rittal, informierte die Neuntklässler und deren Lehrer Andrea Kluth, Karl-Friedrich Paul und Petra Winter über das Ziel und die Umsetzung der Industrie 4.0: durch die digital gesteuerte, automatisierte Produktion und eine enge Zusammenarbeit in einem großen Unternehmensverbund, gelingt es den Kunden der Friedhelm Loh Group, ihre Produkte schnell, qualitativ hochwertig und nach individuellen Wünschen zu planen, zu produzieren und auszuliefern. Faszinierend fanden die Schüler den Einsatz der „Virtual Reality Brille“ – oder „Datenbrille“, die den Produktionsprozess beschleunigt, sicher steuert und somit der Qualitätssicherung dient.
Was die Digitalisierung für die zukünftigen Arbeitsplätze bedeutet, so erklärte Strauß, dass bestehende Berufsbilder sich ständig verändern, aber nicht zwingend verschwinden. Den Schülern wurde schnell klar, dass von ihnen im Arbeitsleben zunehmend Computerkompetenz gefordert wird, diese aber weit über das bloße Bedienen ihres Smartphones hinausgeht.
Nach dem einstündigen Vortrag folgte die fachkundige Führung durch das ultra-moderne Hochregallager, durch Robert Fenner, einer der Projektleiter. Hier staunten die Gymnasiasten über große Zahlen: 21.500 Palettenplätze, ca. 25.000 Behälterplätze für Kleinteile und die Kapazität für 20.000 Großschränke. Die Investitionssumme für das „Global Distribution Centre“: 40 Millionen Euro.
Die Schüler konnten sich ein Bild davon machen, wie in drei Schichten Lieferaufträge mithilfe des neuen, digitalen Logistiksystems in dem ruhigen und hellen Werk durch die Mitarbeiter bearbeitet werden. Aus den bis zu 32 Meter hohen und 90 Meter tiefen Regalreihen werden die geforderten Artikel voll automatisch über ein Transportband zum Packplatz transportiert. Auf einem Monitor wird der Auftrag detailliert angezeigt, so dass der Mitarbeiter die korrekte Abwicklung kontrollieren kann. Das Packen geschieht noch von Hand.
Beim Anblick der zahlreichen Gabelstapler schlugen die Jungenherzen höher. Diese werden für den Transport von schwereren Komponenten zur Auslieferung und Anlieferung eingesetzt. Auch hier ist die Automatisierung hilfreich: Eine Schülerin durfte so mithilfe eines Hebesystems einen Schrank mit 100 kg Eigengewicht kinderleicht aus seinem Lagerort heben.
Abgerundet wurde die faszinierende, einstündige Führung durch ein Gruppenfoto im Foyer. Die Fachlehrer der 9G1 und 9G2 erhielten durch den Vortrag und die Führung viele Impulse für ihre Unterrichtsarbeit in Sachen „Einführung in die Arbeitswelt“, im Rahmen der Vorbereitung auf das in diesem Schuljahr anstehende Betriebspraktikum der neunten Klassen.

Schüler der Klasse 9G2 mit Klassenlehrerin Petra Winter
Schüler der Klasse 9G1 mit Klassenlehrerin Andrea Kluth und Fachlehrer Karl-Friedrich Paul