"Gegen das Vergessen" – Heute wichtiger denn je! Abschlussklassen der Holderbergschule fahren zur Gedenkstätte Buchenwald

Sehr kalt und windig ist es auch jetzt noch, Ende April, auf den Höhen des Ettersberg bei Weimar. Die Busfahrt vom heimischen Eschenburg nach Buchenwald war lang: Morgens um 6:00 Uhr ging es bereits los, Ankunft um 10:30 Uhr. Fünf Stunden sind zur Erkundung des ehemaligen Konzentrationslagers angesetzt. Seit vielen Jahren ist die Fahrt der Abschlussklassen ein festes, fächerübergreifendes Projekt des Religions-, Ethik- und Geschichtsunterricht. Dort steht das Thema "die NS-Zeit" auf dem Lehrplan, mit ihren verschiedenen Facetten des Schreckens und der Menschenverachtung. Vor Ort in Thüringen wird das theoretische Wissen dann durch das unmittelbare Erlebnis auf dem Gelände eines der größten Konzentrationslager Deutschlands sehr beeindruckend vertieft. Speziell geschulte Ehren- und Hauptamtliche begleiten die Jugendlichen auf dem gesamten Weg über das weitläufige Gelände. Von dem Angebot, Fragen aller Art zu stellen, machten die Jugendlichen regen Gebrauch. "Die persönliche Betroffenheit ist vielen Schülerinnen und Schülern anzusehen", so die Rückmeldung des Klassenlehrers der 10R2. "Besonders schwer zu ertragen ist die Konfrontation mit dem Ort des Krematoriums und dem Leichenkeller sowie dem Nachbau der sogenannten Genickschussanlage." Alle Teilnehmenden waren nach der Erkundung einhellig der Meinung, dass jeder Schüler und jede Schülerin während der Schullaufbahn einmal eine solche NS-Gedenkstätte besuchen sollte – zur Erinnerung an die dunkelsten Zeiten Deutschlands und zur Verhinderung einer Wiederholung von deutschem Boden ausgehend.
Im Konzentrationslager Weimar waren zwischen 1937 und 1945 knapp 280.000 Zwangsarbeiter aus 50 Ländern inhaftiert, von denen geschätzte 56.000 Menschen zu Tode kamen.