Fremdsprachenunterricht in Zeiten des Distanzunterrichts

Erstellt von Andrea Kluth |

"Bonjour, la classe!" – "Bonjour, madame." Wenn man die Szene nicht bildlich vor sich hat, könnte man sie auch im Klassenraum vermuten. Aber ab Januar sitzen Schüler und Lehrer wieder daheim vor ihrem Computer, Laptop oder Tablet. Es gibt Videokonferenzen und Arbeitsaufträge über die schulinterne Kommunikationsplattform "iserv".

"Es ist gut, dass wir schon seit vielen Jahren intensiv mit iserv arbeiten", weiß Andrea Kluth, langjährige Fremdsprachenlehrerin, zu berichten. "Der Kontakt per email und das Bereitstellen von zusätzlichem Arbeitsmaterial über iserv ist den Schülerinnen und Schülern aus dem Fachunterricht lange bekannt." Bereits die Umstellung im März letzten Jahres habe fast problemlos funktioniert. "Die Arbeitsaufträge wurden über iserv im neuen 'Aufgabenmodul' hochgeladen und die Schülerergebnisse von der Lehrkraft kommentiert und anschließend zurückgemeldet. Wichtig war den Jugendlichen zudem eine 'Struktur' im Tagesablauf, so die Rückmeldung von allen. Diese war durch die Übernahme des Stundenplans und dem Kontakt über Telefon, Email oder iserv-Messenger gegeben und wird auch in der momentanen Lernsituation so weitergeführt." Nach der Aufnahme des Regelunterrichts nach den Sommerferien, dem Wechsel zwischen "A- und B-Wochen" ab Anfang November hat sich die Unterrichtssituation in diesem Januar zum dritten Mal verändert: Der digitale Unterricht wurde um die Komponente 'Videokonferenz' erweitert. Dass diese Neuerung nach anfänglichen Schwierigkeiten und Pannen sehr gut funktioniert, lässt sich an den zahlreichen positiven Rückmeldungen ablesen. "Es ist schön, dass wir uns jetzt wenigstens wieder hören und manchmal auch sehen", meint eine Schülerin der 8G1. "Und wir können sofort Fragen stellen und müssen keine Emails schreiben." - "Wir müssen jetzt wenigstens keine Masken mehr tragen und können uns so besser verstehen", berichtet ein Schüler der 8G2. Praktischerweise lassen sich Gruppenräume für Kleingruppen einrichten, so dass – wie im Präsenzunterricht - Arbeitsaufträge außerhalb des Plenums behandelt werden können. "Die Beteiligung der Einzelnen ist automatisch größer als in der Gesamtgruppe", erläutert Andrea Kluth. Sie hat sich mit dem neuen Modul rasch angefreundet: "Gerade in den Fremdsprachen ist die mündliche Kommunikation äußerst wichtig. Ich bin sehr froh, dass diese durch das Videokonferenzmodul jetzt auch im Distanzunterricht ermöglicht wird. Die Schülerinnen und Schüler wissen dies ebenso zu schätzen: Das Vorlesen von Lehrbuchtexten beispielsweise spielt gerade in den ersten zwei Jahren des Fremdsprachenunterrichts eine wichtige Rolle. Das gezielte Einüben der richtigen Aussprache kann nun digital erfolgen.

Neben den Videokonferenzen gibt es wie bisher Aufgaben zur individuellen Bearbeitung über iserv. Hierzu gehören im Fremdsprachenunterricht auch von der Lehrkraft erstellte Hördateien, in den beispielsweise die neuen Vokabeln vorgesprochen oder Arbeitsblätter erläutert werden. "Wir alle machen in den letzten Monaten gewaltige Entwicklungsschritte, was den digitalen Unterricht und der sichere Umgang mit der Technik angeht. Die jetzige Situation ist mehr als eine Notlösung: sie ist ein bedeutender Schritt im Hinblick auf die digitale Ausrichtung von schulischer Bildung. Die digitale Welt spielt für die heutigen Kinder und Jugendlichen in jeder Hinsicht eine immer größere Rolle. Der digitale Distanzunterricht verbindet die technische Basis mit den Unterrichtsinhalten zu einer sinnvollen Einheit: Diese ist das Rüstzeug für eine erfolgreiche Zukunft unserer Holderbergschüler in der digitalen und analogen Welt.