„Die Schule hat Schülern, der Bildungsregion und den Gemeinden gut getan“

|   Schuljahr 13/14

„Wir haben eine moderne und gut ausgestattete Schule mit individuellem Bildungsauftrag, die von den Eltern und Schülern als menschliche Schule in der Nähe empfunden wird“. Dieses überaus positive Fazit zog Schulleiter Hans-Werner Kirchhoff beim Festabend zum Jubiläum.
Mit einem sehr abwechslungsreichen Programm mit musikalischen und akrobatischen Höhepunkten feierte die Schulgemeinde den offiziellen Festakt zum 25jährigen Bestehen der Gesamtschule. Unter der zahlreichen Gästeschar begrüßte der Schulleiter zahlreiche Wegbegleiter und Wegbereiter des Jubiläums, darunter Vertreter des staatlichen Schulamts, der Wirtschaft, Politiker aus den beiden Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal, Elternbeiräte, Mitglieder des Fördervereins und natürlich auch Schülerschaft, Eltern und Lehrerkollegium.
Mit geistlichen und klassischen Werken hatten Steffen Runzheimer und Patrick Zapf am Klavier sowie das Duo Marc Dobener am Klavier und Eva Dobener an der Violine die Zuhörer in der gut gefüllten kleinen Turnhalle auf den Abend eingestimmt.
Das majestätisch–festliche schottische Volkslied „Highland Cathedral“ erklang mit volltönendem Volumen von der 35-köpfigen Brassband unter der Leitung von Gebhard Häußer. Extra zum Jubiläum wurde die Brassband von ehemaligen und aktuellen Schülern, von Eltern und Lehrern unterstützt.
Auf die Wurzeln der Einrichtung blickte Festredner und ehemaliger Schulleiter Wilhelm Dintelmann zurück. Eine der ersten Förderstufen entstand 1961 in der damaligen Mittelpunktschule, acht Jahre später gab es auch die Realschule. Bis zum Schritt zur Gesamtschule mit gymnasialem Zweig dauerte er weitere 19 Jahre. „Es galt damals wie heute,  Bewährtes zu bewahren und Mut für neue Wege zu finden“, fasste Dintelmann als Prämisse zusammen. Er erinnerte an die Schwierigkeiten einer Erweiterung der Schule, die Mitte der siebziger Jahre von 1000 Schülern besucht, aber nur für 550 gebaut worden war. Mehrere Jahre waren fünf Klassen nach Hirzenhain in die dortige Grundschule ausgelagert.
1992 erfolgte ein Anbau mit Musik- und Kunstfachräumen und fünf Jahre später kam es zu der viel beachteten Vereinbarung zwischen dem Kreis und beiden Gemeinden, den Anbau von vier Klassenräumen kostenmäßig aufzuteilen. Derzeit ist die Schule erneut eine Baustelle, verbunden mit der Hoffnung, dass eine schönere Schule daraus werde, so Dintelmann. Auf der Wunschliste stehe aber immer noch eine Aula, betonte er.
Die Abschaffung der Förderstufe zum Schuljahr 1999/2000 prägte die bildungspolitische Entwicklung ebenso wie das Intermezzo um G8, das mit Beginn dieses Schuljahres endlich wieder vom Tisch sei.
Den Herausforderungen der global vernetzten und sich verändernden Welt stellten sich die Lehrkräfte der Einrichtung in besonderer Weise. Mit der Vermittlung von Wissen, dem Erschließen neuer Lernmöglichkeiten mit Hilfe neuer Medien, der Förderung von Persönlichkeits-Entwicklungen und Werte-Vermittlung sei dieser Prozess in Gang gesetzt worden, so Dintelmann. Zahlreiche Beispiele verdeutlichen dies, so wurde mit dem Bau der Mensa die Einrichtung zu einem Haus des Lernens und Lebens. Neue Wege gehe man bei dem Angebot des bilingualen Unterrichts und dem Betriebspraktikum im Ausland. Die Musikklassen seien ein lebendiges Beispiel dafür, wie Interesse geweckt und Freude am gemeinsamen Musizieren gefördert werde. Weiter reichte der Querschnitt der pädagogischen Angebote von der Jonglierstunde über Programme zum Schüleraustausch bis hin zu betrieblichen Produktionstagen in den SchuB-Klassen der Hauptschule. Für die Umsetzung all dieser Projekte benötigten Schulen vor allem Freiheiten für eigene Gestaltungsideen. Dintelmann lobte den verantwortungsbewussten, engagierten und kompetenten Einsatz der Lehrkräfte.
Als derzeitiger Vorsitzender des Fördervereins ehrte er die Gründungsmitglieder des Vereins Joachim Kreft, Winfried Krüger und Peter Neufeld und dankte Kassierer Werner Stoll für sein Engagement.
Die Entscheidung für die Einrichtung des gymnasialen Zweiges sei eine gute Entscheidung gewesen, bekräftigte Roland Wegricht, ehemaliger Kreisschuldezernent und heutiges Mitglied des Kreis-Ausschusses. Er erinnerte an die Bemühungen des Ehrenbürgermeisters Otto Schlemper sowie des Dietzhölztaler Bürgermeisters Werner Dreißigacker, die beide intensiv für einen politischen Konsens warben. Sie brauchten einen langen Atem, bevor es 1988 vom Hessischen Kultusministerium grünes Licht für den gymnasialen Zweig gab.
Mit einem „Wow“ kommentierte Dr. Michael Jung, der Vertreter des Staatlichen Schulamtes Weilburg, die akustischen Genüsse, die von den musikalischen Gruppen geboten wurden. Das Blasorchester unter Leitung von Beate Czymek beeindruckte mit getragenen Werken wie dem Hauptthema aus „Wallace und Gromit“ und kontrastreich dazu dem rhythmisch schwungvollen „Smoke on the water“. Für Wow-Effekte sorgte auch der eigens zum Jubiläum gegründete Projektchor, der von einem Streicher-Ensemble unter Leitung von Karina Radünz und Thomas Schmitt begleitet wurde. Die drei feinen Stücke aus dem Liederzyklus „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ wurden mit kräftigem Applaus bedacht.
Dr. Jung ging auf das Leitmotiv der Schule „ Menschliche Schule in der Nähe“ ein, das in der Holderbergschule eng mit dem Pestalozzi Grundsatz „Lernen mit Kopf, Herz und Hand verknüpft sei. Mit einem großen Angebot werde außerdem der Lern-Aspekt mit dem fachbezogenen Lernen und dem Methodenlernen umgesetzt, lobte Dr. Jung. „Das ganzheitliche Lernen wird nicht nur mit Verstand, sondern mit Leidenschaft umgesetzt“, betonte er. Außerdem verwies er auf die unterrichtliche Einbeziehung neuer Medien, die gute Betreuung der Referendare und das Ganztagesangebot, das den Anspruch umsetze, Stätte der Begegnung zu sein.
„Unsere Kinder haben ein wohnortnahes, optimales Schulangebot verdient“, betonte Dietzhölztals Bürgermeister Stephan Aurand. Er skizzierte kurz die Merkmale einer Schulgemeinde, zu denen Offenheit in der Begegnung miteinander und Leistungsbereitschaft und Spaß und Neugier am Lernen gehörten. „ Die Erfolgsgeschichte der Holderbergschule soll weiter geschrieben werden“, wünschte er zum Jubiläum.
Für die Gemeinde Eschenburg überbrachte Dieter Johannson, Vorsitzender der Gemeindevertretung, die Gratulationen. „ Die Holderbergschule hat unseren Schülern, der Bildungsregion und unseren Gemeinden gut getan“, lobte Johannson. Er wünschte auch den zukünftigen Schülergenerationen engagierte Lehrer, die die unterschiedlichen Talente der Kinder fördern, gesundes Selbstbewusstsein stärken und gute Ratschläge für das Leben erteilen.
„Das Besondere dieses Jubiläums liegt nicht an den Gebäuden oder dem Gelände, sondern an dem pädagogischen Angebot und entscheidend auch an unseren Kindern“, hob Schulelternbeirats-Vorsitzender Kai-Uwe Pfeifer hervor. Besonders beeindruckend war auch die Präsentation der Holderberg-Jongleure unter Leitung von Peter Alexandrowitsch, die mit großem Eifer und spürbarer Freude über die Bühne wirbelten. Schulleiter Kirchhoff fasste den Dank abschließend zusammen „Ich bin dankbar für unsere Eltern und stolz, dass wir mit einem tollen Kollegium an dieser Schule zusammenarbeiten“.
BU: Mit einem Querschnitt aus musikalischen und sportlichen Höhepunkten wurde die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Gesamtschule Holderbergschule am Freitagabend in der kleinen Turnhalle kräftig gefeiert.
Extra zum Jubiläum hatte sich ein Projektchor gebildet, der von Streichern begleitet wurde.

HBS feiert 25 Jahre Gesamtschule
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