Die Attraktivität der Holderbergschule als Ausbildungsschule zeigt sich auch in diesem Jahr wieder. 14 Lehramtsstudenten in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung sind in der Zeit vom 31. August bis zum 2. Oktober in Eibelshausen. 9 von ihnen studieren an der Philipps-Universität in Marburg, 3 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und 2 kommen von der Gesamthochschule Siegen. In dieser Zeit werden sie vor allem im Unterricht verschiedener Klassen hospitieren und die gesehenen Stunden mit den arrivierten Lehrkräften reflektieren. Sie werden aber auch eigene Unterrichtsversuche starten.
Die Holderbergschule bietet sich aus verschiedenen Gründen für ein Praktikum an. Zum einen unterrichtet hier ein im Durchschnitt sehr junges Kollegium, das unglaublich offen für die Begleitung der Praktikanten, aber auch für neue Ideen aus den Hochschulen ist. Zum anderen haben die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, ein sehr weit gefächertes pädagogisches Angebot zu erleben. Nicht nur die unterschiedlichen Schulformen, sondern auch sehr vielfältige pädagogische Schwerpunkte können in diesen Wochen erfahren werden. Bilingualer Unterricht (‘Erdkunde’ bzw. das Fach ‘Politik und Wirtschaft’ werden in englischer Sprache unterrichtet) oder die Musikklassen, Methodentraining oder Kurse der Mittagsbetreuung, Trainingsraum oder SchuB-Klassen - sehr viele Elemente bereichern den Erfahrungsschatz der angehenden Lehrer und Lehrerinnen.
Aber auch für die Schule bieten solche Praktika gute Chancen. Die Erweiterung der der pädagogischen Diskussion durch eine intensive Vernetzung mit den Hochschulen ist für eine gute Schule unverzichtbar. Die Reflexion des eigenen Unterrichts ist durch die Anwesenheit einer zusätzlichen Person immer wieder gefordert und bereichert natürlich auch die pädagogische Arbeit der Betroffenen. In diesem Sinne enthalten solche Praktika zugleich auch immer ein Element der Fortbildung. Mindestens genauso wichtig ist für die Holderbergschule die Werbung um den Lehrernachwuchs. Wiederholt hat es sich ergeben, dass Praktikanten sich um einen weiteren Einsatz bemüht haben. Sie haben sich dann zuerst als Kursleiter in der Mittagsbetreuung engagiert und nach dem 1. Staatsexamen um ein Referendariat bemüht.
Der Kommentar eines Praktikanten der letzten Gruppe kennzeichnet die Situation sehr schön. Er sagte: „Die Holderbergschule hat einen einzigen Nachteil. Sie hat keine gymnasiale Oberstufe. Deshalb kann man als angehender Studienrat sein Referendariat nicht in Eibelshausen machen’.
