Zahlreiche Talente begeisterten mit eindrucksvollem Querschnitt beim gemeinsamen Konzert der Musikschule Petschau und der Holderbergschule

|   Schuljahr 12/13

Wenn sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erklang, wusste man, dass ganz Europa zugeschaltet war und diese Idee einte die Zuschauer vor den Geräten. Als das Hauptthema des Präludiums des „Te Deum“ von Marc- Antoine Charpentier – besser bekannt als Eurovisionsmelodie - am Samstagabend klanggewaltig in der kleinen Turnhalle vom „Symphonieorchester“, rund 50 deutschen und tschechischen Schülern, gespielt wurde, transportierten sie den Völker verbindenden Gedanke auf beeindruckende Weise in musikalischer Form.
Seit 2004 findet der regelmäßige Austausch zwischen der Holderbergschule Eibelshausen
und der Musikschule im tschechischen Petschau (auf tschechisch: Bečov nad Teplou) statt.
Initiiert wurde diese Freundschaft vom ehemaligen Eschenburger Bürgermeister, Walter Jank, dessen Geburtsort Petschau ist. In den Redebeiträgen würdigten sein Amtsnachfolger Götz Konrad und die Bürgermeisterin aus Petschau, Olga Halakova, die steten Bemühungen um die Freundschaft. „Ich wünsche mir, dass diese Freundschaft auch weiterhin bestehen bleibt“, betonte Götz Konrad. Diesen Wunsch teilten auch der Leiter der Musikschule Petschau, Petr Pitra und Schulleiter Hans-Werner Kirchhoff. Kirchhoff würdigte alle Bemühungen und die zeitintensive Arbeit, die in den Proben und Vorbereitungen für den Austausch stecke. „Mein Kompliment an euch alle: Ihr seid Klasse“, lobte der Schulleiter sichtlich stolz alle Musizierenden, aber auch alle diejenigen, die im Hintergrund die Fäden des Austauschs in den Händen halten.
Das gemeinsame Konzert der Schüler unter dem Motto „ So klingt Europa“ war auch in diesem Jahr der Höhepunkt. Insgesamt standen 42 (!) Musikstücke auf dem vielseitigen, über zweistündigen Programm, das im ersten Teil von den tschechischen Schülern unter Leitung von Martin Mosath und dem Leiter der Musikschule Petr Pitra gestaltet wurde. Die Moderation hatten Leonard Meuser und Matěj Svoboda übernommen. Im zweiten Teil überzeugte die Big-Band der Holderbergschule unter Leitung von Beate Czymek und ein Ensemble von Klarinetten und Saxophonen der Eibelshausener Schüler sorgte für rhythmisch klangvolle Unterhaltung.
Auffallend bei den Gästen aus Tschechien war ein Generationenwechsel. Die zahlreichen jungen Instrumentalisten überzeugten beim Gitarren-, Block und Querflöten-, sowie dem Geigenspiel. Souverän und sehr konzentriert trugen gerade die jungen Damen ihre Flötensolis vor, so beispielsweise das flotte Stück „Trpasliči svatba“ oder den ungarischen Tanz „Tanec pastyru“, der von der Querflötistin ganz bezaubernd interpretiert wurde.
Mit harmonischem Zusammenspiel überzeugte das Cello-Trio mit „Pick a bale of cotton“. Sehr ausdrucksstark waren die Auftritte und die Interpretationen vom Leiter der Musikschule, Petr Pitra und seiner Tochter Madgalena, die einerseits im Duett Cello spielten, andererseits mit „Dowsy Maggie“ in der Zusammensetzung Flöte (Magdalena) und Cello (Petr Pitra) überzeugten. Gelungen war auch der Auftritt des Streicher-Sextetts, die mit „King of fairies“ und „Yesterday“ moderne Kompositionen einstudiert hatten.
Doch auch die Holderbergschüler begeisterten im zweiten Teil des Konzerts: Die Big-Band sorgte für Schwung bei Stücken wie „Tequila“ und „Rock around the clock“ und intonierte gefühlvoll das Hauptthema aus dem „Phantom der Oper“. Mit ihrem Soloauftritt „Muss nur mal kurz die Welt retten“ sang sich Selina Hof, begleitet von Patrick Zapf an der Gitarre, in die Herzen der Zuhörer. Das Ensemble aus Klarinetten und Saxophonen spielte ein „Abba Medl6ey“, bei dem es die Zuhörer in den Fingern juckte und sie kräftig den Takt  mitklatschten.
Den krönenden und thematisch sehr stimmigen Abschluss des Konzerts bildete die „Ode an die Freude“, die von allen Musizierenden gemeinsam vorgetragen wurde, und bei der auch ein Chor aus deutschen und tschechischen Schülern Aufstellung bezogen hatte, die die offizielle Hymne der Europäischen Union in deutscher und tschechisch Sprache vortrugen, so das man das Fazit zog: „So klingt Europa“.