Multitalentierte Jugendbuchautorin Sylvia Schopf entführte Zuhörer in das Reich der Azteken nach Mexiko

|   Schuljahr 12/13

„Könnt ihr euch vorstellen, warum die aztekische Prinzessin Malinche als Sklavin bei den Mayas war?“ Die Finger von Josephine, Torben und Rahel schnellten nach oben. „Vielleicht hat sie was Schlimmes gemacht und das war die Strafe“, „Sie wurde entführt“ waren nur zwei Ideen der Fünftklässler, die zeigten, dass es Jugendbuchautorin Sylvia Schopf in kurzer Zeit gelungen war, die Phantasie der jungen Zuhörer anzuregen. In eine ganz andere Welt entführte die Jugendbuchautorin die fast 140 Schüler aller fünften Klassen der Haupt- und Realschule sowie des Gymnasiums der Holderbergschule, die ihr am Dienstagvormittag in zwei Lesungen nach Mexiko folgten.
Sehr einfühlsam brach die gebürtige Bad Homburgerin das Eis: Die Frage, ob ihr Publikum Geschichten mag, wurde von der Mehrheit bejaht. Die Leseorte der Zehn- bis Elfjährigen waren teilweise außergewöhnlich: Während die einen abends im Bett liegend schmökern, schlüpfen andere ins Heu zu ihrem Pferd, auf den Sitzsack oder auch schon mal in den Hundekorb, um dem treuen Vierbeiner eine Geschichte vorzulesen.
Sylvia Schopf ist ein Multitalent, was sie auch am Dienstag sehr eindrucksvoll bewies. Sie schreibt nicht nur Kinderbücher, sondern arbeitet auch bei Hörspielproduktionen mit und hat Erfahrungen im Bereich des Theaterspielens. Auch ihre Lesung bestand aus verschiedenen Elementen, klassischen Leseproben, Kostproben aus einem Hörspiel, sowie schauspielerischen Einlagen, was den Reiz des Zuhörens für die Schülerschaft erhöhte.
„Vor 500 Jahren lebte ein Mädchen in einem Dorf an einer Küste. Während die Eingeborenen mit Einbäumen zum Fischen fuhren, blieb sie im Dorf. Eines Tages tauchten schwimmende Häuser am Horizont auf und beim Näherkommen erkannte das Mädchen weißhäutige Männer mit Metall am Körper“. Die pfiffigen Fünftklässler fanden bald heraus, dass es sich um die Geschichte aus dem Buch „Malinche- Die aztekische Prinzessin“ handelte. Die weißhäutigen Männer waren die Spanier, die die Mayas besiegten und als Geschenk unter anderem auch die Sklavin Malinche geschenkt bekamen. „Bis zu diesem Punkt ist meine Geschichte wahr. Ich habe mich dann gefragt: Wie kommt eine aztekische Prinzessin als Sklavin zu den Mayas?“ In einem fiktiven Gespräch – schauspielerisch in Szene gesetzt von Sylvia Schopf - zwischen den Eltern der Prinzessin und einigen Bediensteten des Hofes erfuhren die Kinder mehr vom Schicksal der Prinzessin. Geduldig beantworte Sylvia Schopf die Fragen der wissbegierigen Fünftklässler, die wissen wollten, wie man auf die Ideen für ein Buch kommt, wie lange es dauert, bis es fertig ist und wie man an einen Verlag kommt. Nur eine Antwort blieb sie den Schülern schuldig: Wie das Buch endet. Das können die Zuhörer selbst nachlesen und wurde nicht verraten.

Autorenlesung
Jugendbuchautorin Sylvia Schopf ging bei ihrer Lesung auf die Fünftklässler ein, brach mit ihren Fragen das Eis zwischen den jungen Zuhörern und der Autorin und weckte Leselust auf ihr Buch „Malinche- die aztekische Prinzessin“.