Mit „Kompo 7“ kommen Schüler dem Weg zur Berufswahl einen großen Schritt entgegen

|   Schuljahr 11/12

„Wie viele Abteilungen haben sie in ihrem Betrieb?“, „Wie viele Schichten arbeitet man dort?“ und „An welchem Arbeitsplatz verdient man das meiste Geld?“ waren nur einige der Fragen, mit denen die Schüler der 7R2 die beiden Gäste Jutta Wientzek und Rolf Waldschmidt von der Firma Bretthauer in Frohnhausen beim Job-Interview über das Unternehmen und seine Arbeitsbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten ausfragten. Der Unterricht fand in dieser Woche für 64 Schüler der Holderbergschule der Klassen 7R2, 7R4 und 7H1 mit ihren Klassenlehrern einmal in einer anderen Form statt. Anstelle der gewohnten Lehrer waren Firmeninhaber und Ausbildungsleiter ihre Gesprächspartner.
Was in keinen Schulbüchern zu finden ist, wurde im Job-Interview am Mittwoch in verschiedenen Gruppen und Gesprächspartnern geklärt. Neben Jutta Wientzek und Rolf Waldschmidt stellten sich Rainer Donath vom gleichnamigen Fachgeschäft aus Eibelshausen und  Herr Selbach von der Firma Giebeler aus Wissenbach den Schülerfragen
So erfuhren die Schüler, dass die Firma Bretthauer in der Kunststoffbranche tätig ist, rund 200 Mitarbeiter am Standort Frohnhausen beschäftigt und insgesamt 15 Auszubildende hat.
Das Herausfinden der Stärken und Neigungen der Schüler stand von Dienstag bis Donnerstag mit dem „Kompetenz-Feststellungsverfahren für die Jahrgangsstufe 7 “, kurz „KomPo7“ genannt, im Mittelpunkt. Das Projekt ist Teil der hessenweiten OLOV-Strategie (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit) und wurde von Bildungswerk der hessischen Wirtschaft durchgeführt. Hauptziel dabei ist es, den Schülern der Jahrgangsstufe 7 von der Haupt- und Realschule ihre Stärken und Neigungen zu zeigen, um ihnen Hilfen für die spätere Berufswahl zu ermöglichen.
Um sich erfolgreich zu bewerben und den richtigen Ausbildungsplatz zu finden, muss man die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen, Interessen und Stärken kennen. Mit Hilfe von diversen Übungen zur Einschätzung eigener Fähigkeiten und den Job-Interviews mit Partnern der heimischen Wirtschaft informierten sich die Teilnehmer über die von der Berufswelt geforderten Anforderungen und ihre eigenen Neigungen.
Die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen war für viele Schüler eine echte Herausforderung, aber auch sehr aufschlussreich, wie die Jugendlichen nach der Auswertung versicherten. Auf einem Fragebogen mussten sie die eigene Fähigkeit, Probleme zu lösen, personale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen und soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, respektvollen Umgang mit anderen und Kommunikationsfähigkeiten einschätzen.
Mit Hilfe eines Interessentestes wurden verschiedene Berufe und die dazugehörigen Kompetenzen für jeden Schüler ausgewertet, so dass am Ende der drei Tage jeder Schüler für den eigenen Berufswahlpass in der Lage war, die eigenen Stärken zu kennen. Ob man handwerklich begabt oder für Büroarbeit geeignet ist, ob der Umgang mit Menschen zu den Stärken oder doch eher zu den Schwächen zählt und viele andere berufsfeldbezogene Grundorientierungen wurden abgefragt und ausgewertet. Begleitet wurden die Vormittage und die Auswertungen von pädagogischem Fachpersonal, die auch eine Fremdeinschätzung der Kompetenzen der Schüler anhand der gemachten Tests erstellten. Ihre eigenen Ergebnisse verglichen die Schüler mit den Anforderungen der Wirtschaft. Die Ergebnisse dieser Tests wurden den Jugendlichen in Begleitung ihrer Eltern in einem „Feedbackgespräch“ mitgeteilt.
Bei manchen Schülern bestätigte sich der Wunschberuf, bei anderen regten die Fachleute die Schüler an, auch über Alternativen für den Jobwunsch nachzudenken. Neben Förderempfehlungen wurden die Ergebnisse auch in einem Berufswahlpass dokumentiert.

„Kompo 7“
„Löcherten“ die beiden Experten in Sachen Berufswelt: Die 7R2 stellte Jutta Wientzek und Rolf Waldschmidt viele berufsbezogene Fragen.