Exkursion ins Konzentrationslager Buchenwald am 09.03.2012

|   Schuljahr 11/12

Täter und Opfer – Der krasse Unterschied

Zunächst führte uns unser Weg um 5:45 Uhr zur Schule. Die vierstündige Busfahrt war sehr ruhig und zum Teil noch sehr lustig, doch umso näher wir an das KZ heran kamen, umso klarer wurde uns schon, dass dieser Tag nicht gerade sehr erfreulich werden würde.

Tief im Wald verborgen, jedoch schon von weitem durch das Mahnmal sichtbar, waren wir uns zunächst nicht sicher, ob wir wirklich vor einem KZ stehen würden.

Denn uns erwarteten schicke, gelb angestrichene Häuser, die gewöhnlichen Mehrfamilienhäusern ähnelten.

Als wir ausstiegen, empfing uns bereits unsere Betreuerin, wir starteten aber nicht sofort mit unserer Exkursion, sondern wurden in der Jugendbegegnungsstätte durch Bilder mental auf den Rundgang vorbereitet.

Wir arbeiteten uns vom Außenbereich zum Innenbereich des Konzentrationslagers vor, von den Tätern zu den Opfern. Zunächst fanden wir die Grundmauern einer Reithalle und eines Pferdestalles (später umfunktioniert zur Genickschussanlage). Relativ nah am Lager, jedoch in einer friedlichen Idylle, lebte die Familie des Oberkommandanten Koch und die Familien weiterer hochrangiger Lageraufseher in nicht mehr erhaltenen Villen. Nicht weit entfernt war der Steinbruch, in dem die Häftlinge bis zur Erschöpfung und sogar bis zum Tod, schwer schuften mussten. Zur Vergnügung der SS-Leute und ihrer Familien wurde extra ein Falkenhof, der im übrigen von jedem besichtigt werden konnte, angelegt. Außerdem gab es noch einen Zoo, der, was besonders makaber ist, sich direkt auf der anderen Seite des Zauns neben dem Krematorium befand. Das, was nicht mehr oder nur noch zum Teil vorhanden ist, wurde uns anschaulich durch Bilder erklärt und unsere Betreuerin gab uns viele Detailinformationen. Besonders eindrucksvoll und schockierend zugleich, fanden wir, was wir im Bereich des Krematoriums sahen: Die Pathologie, die Verbrennungsöfen und den Leichenkeller, in dem Menschen zeitgleich zur Verbrennung der Leichen erhängt wurden. Wir fanden die absolute Grausamkeit vor und viele von uns verstanden erst jetzt, was dort geschah und was für ein Verbrechen die Nazis verübt haben. Auch die immer auf Körpertemperatur erwärmte Gedenkplatte regte uns zum Nachdenken an.

Alles in allem können wir sagen, dass wir noch nie so etwas Schreckliches gesehen haben und uns bis heute fragen, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können.

Wir können Ihnen und euch den Besuch in Buchenwald nur empfehlen, damit dies niemals vergessen wird, Vergangenheit bleibt und nie wieder geschieht.

 

Isabelle Heinzel und Lisa Koch, Klasse 9G1

Buchenwaldexkursion
Exkursion ins Konzentrationslager Buchenwald am 09.3.2012