Einmal im Leben Sherlock Holmes sein - Holderbergschüler wurden zu Forensikern

|   Schuljahr 08/09

Spuren an einem Tatort sichern und den Tatverdächtigen mittels Genanalyse der Tat überführen: Was die Holderbergschüler der 9G2 bisher nur aus dem Fernsehen kannten wurde für sie während der Unterrichtsreihe Genetik nun Wirklichkeit. Sie gingen selbst auf Spurensuche und analysierten die DNA mit modernen Mitteln.

Hochkonzentriert untersuchen Franziska, Felix, Tobias und Anna den „Tatort“ Klassenzimmer. Sie haben eine Spur des Verbrechens gefunden, das hier verübt wurde. Mit der Pinzette nimmt Franziska den Zigarettenstummel mit Spuren von rotem Lippenstift auf und gibt ihn an den neben ihr stehenden Felix weiter. Aus einer Pipette beträufelt er das Beweismittel, mit dessen Hilfe er die DNA des Täters feststellen und den Verdächtigen so des Mordes überführen wird. Was sich wie ein Ermittlungsverfahren beim Tatort anhört ist Unterricht der etwas anderen Art. Auf den Spuren von Sherlock Holmes wandelten die 29 Schüler der 9G2 bei einem besonderen Unterrichtsprojekt, das die Studentin Anne-Cathrin Ernst von der Universität Siegen im Rahmen ihrer Staatsarbeit an der Holderbergschule durchführte. Erst die Zusammenarbeit von Universität und Holderbergschule machte die Unterrichtsreihe zum ansonsten eher trockenen Thema „Gentechnik“ für die Schüler spannend und gab interessante Einblicke in die praktische Anwendung der Gentechnik.
Pädagogisch beraten und betreut wurde die Studentin, die im Fachbereich Biologiedidaktik der Universität Siegen gerade ihr Examen macht, von Biologielehrer Nils Krautwald. „Durch die Öffnung der Schule konnten die Schüler einen höheren Lernerfolg verzeichnen und die Motivation wurde erheblich gesteigert“, so die Beobachtung des Pädagogen. Mit Hilfe von der Universität bereitgestellten Materialien konnten die Schüler die DNA vom Tatort „schneiden“, analysieren und sie mit denen von fünf Tatverdächtigen vergleichen. Das Besichtigen des Tatorts, Spuren sichern und  die Auswertung der Ergebnisse führte die Schüler zur Überführung des Täters. Die anfängliche Skepsis der Schüler zur Genetik veränderte sich im Laufe der Unterrichtseinheit spürbar, bemerkten Nils Krautwald und Anne-Cathrin Ernst. Neben dem Lernerfolg der Schüler wurde auch die Kooperation des Fachbereiches Biologie mit der Universität Siegen vertieft.